Statement Mediendirektion 1. FC Köln

Der „FC-Stammtisch Talk“, welcher seit 2009 in über 200 Ausgaben (Gästeliste) aktiv ist, findet leider aufgrund der Pandemie zur Zeit nicht statt. Aber eines Tages soll die FC-Begegnungs- und Diskussionsplattform nach Beendigung aller Maßnahmen wiederkommen und wir möchten weiter über den 1. FC Köln diskutieren und die jeweils aktuelle Lage des Vereins analysieren.

 

Eine Zusammenarbeit mit dem 1. FC Köln selbst müssen wir Stand heute jedoch leider ablehnen, es wird daher vorerst keine Einladungen an den Verein selbst geben.

 

Dies ist der Grund: Der 1. FC Köln hat mit der gestrigen Bekanntgabe des neuen Mediendirektors Fritz Esser eine Grundsatzentscheidung getroffen, mit der sich unser Format nicht einverstanden erklären kann. Es  geht dabei nicht um die Privatperson Fritz Esser, sondern um sein berufliches und öffentliches Profil. Ein Journalist, der neun Jahre für die BILD-Zeitung aktiv war und dazu noch unzählige äußerst befremdliche Tweets Richtung aktive Fanszene abgegeben hat (Beispiele unter dem Text), ist in der Gesamtsumme nicht tragbar. Die Kooperation des 1. FC Köln mit der aus unserer Sicht populistischen BILD Zeitung lehnen wir per se bereits ab. Sie widerspricht den FC-Werten, daher werden Angehörige dieser Zeitung bereits seit 2009 nicht eingeladen. Einen langjährigen Mitarbeiter dieses Organs nun aber an der wichtigen Position des Mediendirektors zu platzieren, der weitaus mehr Befugnisse hat, als ein „einfacher“ Pressesprecher, kann in keinem Falle toleriert werden.

 

Die durchaus sensible Kommunikation zwischen Fans/Mitgliedern und dem Club ist enorm wichtig und es braucht niemanden, der sinngemäß mit Benzin zum Löschen diverser Brände kommt, selbst wenn eine fachliche Eignung vorliegt. Was es gebraucht hätte? Eine Person des Ausgleichs, jemanden, der vermitteln und eine neue Sprach- und Kommunikationskultur beim Verein schaffen kann. Es gilt Gräben zu überwinden, auf die verschiedenen Gruppierungen zuzugehen und Brücken zu bauen. Dies alles mit einer neuen Ausrichtung, weniger Marketing, mehr echter Nähe, mehr Ambitionen. Es wird Bewerber gegeben haben, die diese Voraussetzung erfüllt haben und die Neu-Ausrichtung hätten umsetzen können. Stattdessen hat man es vorgezogen, jemanden auszuwählen, der anhand des vorhandenen Profils am wenigsten dafür geeignet zu sein scheint. 

 

Es ist letztlich bedauerlich, dass Fritz Esser nun einem Shitstorm ausgesetzt wird, für den er aber in erster Linie durch seine vielen fragwürdigen Tweets selbst verantwortlich ist. Dass er nicht einmal vorsorgend genug war, diese vor der Bekanntgabe zu entfernen, spricht auch nicht gerade für die Weitsicht eines Mediendirektors, der eigentlich die FC-Kommunikation in alle Richtungen vertreten soll.

 

In der Verantwortung stehen nun aber die FC-Führungspersönlichkeiten aus Geschäftsführung und Vorstand, die mit dieser Personalie endgültig ein Statement gegen die aktive Fan-Szene und die kritische Mitgliedschaft gesetzt haben. Es offenbart sich einmal mehr, dass weder der Vorstand noch die Geschäftsführung den Verein, sein Umfeld und seine Fans in der Gänze verstanden hat. Man hat endgültig Ignoranz und leider auch totale Unfähigkeit in der Personalfrage unter Beweis gestellt. Dies kann und wird von Seiten des „FC-Stammtisch Talk“ nicht unterstützt werden!

 

Dem 1. FC Köln wird dringend empfohlen, die Personalie zu überdenken und neu zu entscheiden um den bereits entstandenen Schaden zu minimieren.

 

Ralf Friedrichs (2. Februar 2021) 

Initiator & Moderator „FC-Stammtisch Talk“