Erklärung zu den Umständen zum 200. Talk

Basierend auf dem Artikel, bzw. der Erklärung von effzeh.com (hier) möchte ich ebenfalls Stellung zum dort beschriebenen Vorgang beziehen.

 

Nach dem Telefonat mit Vizepräsident Eckhard Sauren, in welchem ich ihm gegenüber klar Stellung bezog, das es keine Ausladung meinerseits gegenüber Thomas Reinscheid geben würde, informierte ich diesen über die entstandene Situation. Noch einmal, er wurde definitiv nicht von mir ausgeladen sondern über die Lage informiert. Die Entscheidung, nicht teilzunehmen, traf er nach den Aussagen Herrn Saurens und nach intensiver Rücksprache mit mir letztlich selbst. Über die Entscheidung Reinscheids informierte ich Herrn Sauren, damit schien der Durchführung des Stammtischs erst einmal nichts im Wege zu stehen. Es lag nun an mir zu entscheiden, ob ich die Veranstaltung absage, weil man sich von einem Gast kein Diktat über die weitere Gästezusammensetzung  gefallen lässt, egal wie er heißt oder wen er vertritt. Dieses war natürlich der erste, logische und auch richtige Gedanke!

 

Doch es gibt auch eine andere Seite. Für diesen Talk hatten sich 110 Personen angemeldet, mit denen ich persönlich über Email-Verkehr in Verbindung stehe. Fans des FC und auch des Formats, die sich auf eine Veranstaltung gefreut hatten, die sich zum Teil extra dafür Urlaub genommen haben. Gegenüber diesen Leuten hatte ich ebenso eine Verantwortung wie gegenüber zahlenden Partnern wie u.a. dem Brauhaus Stüsser oder KNDM. Beim Brauhaus Stüsser kommt noch der erhebliche Verdienstausfall dazu, wie hätte man nur wenige Stunden vor Veranstaltungsbeginn diesen Ausfall kompensieren können?

 

Auch wenn ich kein gelernter Journalist bin, war mir sofort bewusst, dass ich aus der Sichtweise dieses Berufsstands die Veranstaltung absagen muss! Ohne Wenn und Aber!

 

Aber als Unternehmer und Veranstalter stand ich im Wort gegenüber Partnern, Gästen und auch Fans an den Bildschirmen. Um diese Partner und Gäste habe ich in einem schwierigen Markt lange und hart geworben und ich nehme meine Verpflichtungen ihnen gegenüber sehr, sehr ernst.

 

In dieser Zwickmühle sitzend verbrachte ich zwischen Montag und dem Veranstaltungstag am Dienstag eine quasi schlaffreie Nacht. Am Dienstagmorgen fiel dann die Entscheidung, die Sache durchzuführen, allerdings mit dem Wissen, das ich mich und das Format aus journalistischer Sicht beschädige. Die Konsequenz daraus war mir bereits im Moment der Entscheidung klar, dass der 200. Jubiläumstalk wohl auch der letzte sein muss. Ganz so einfach ist es dann aber auch nicht, schließlich bestehen noch Verpflichtungen ggü. Partnern und meinen Unterstützern, die Bücher gekauft haben.

 

Um zu überdenken, ob und wie eine Fortführung des Formats noch möglich ist oder eben nicht, lege ich das „Stammtisch Projekt“ zunächst einmal für eine unbestimmte Zeit aufs Eis. Im Februar wird es schon einmal keinen turnusmäßigen Talk geben. Über alles weitere werde ich beizeiten informieren.

 

Ralf Friedrichs, 22.1.2020