Der FC-Stammtisch Talk zieht Bilanz - Fakten und Zahlen einer Saison

Es ist gerade mal 10 ½ Monate her, da fiel die persönliche Entscheidung, den „FC-Stammtisch Talk“ nach einer Auszeit von einer Saison wieder aufzunehmen. Ein Beschluss, der auch ein wenig gewagt war, schließlich hatte sich die Welt zwischenzeitlich weiter gedreht. Obwohl sich der „FC-Stammtisch Talk“ seit 2009 zur Institution rund um den 1. FC Köln entwickelt hatte, er war und ist eben nun schon lange nicht mehr alleine im Markt unterwegs und musste sich neu bewähren. Wenn man nach Ende der Saison und nach neun FC-Stammtischen und einem Sonder-Talk namens  "Am Tresen mit ..."  Bilanz zieht, dann darf man zufrieden feststellen: Die Rückkehr ist gut gelungen!

 

Relevante Talkgäste – Es geht nicht ohne „Namedropping“

 

Dies beginnt schon bei den Talkgästen, die man durch die Bank als relevant und publikumswirksam bezeichnen darf. Betrachtet man es rein von der sportlichen Seite, so waren folgende prägende FC-Spieler- und Trainerpersönlichkeiten im Brauhaus Stüsser vor Ort: Niklas Hauptmann, Dominic Maroh, Thomas Broich, Tony Woodcock, Falko Götz, Dieter Prestin, Harald Konopka, Karl-Heinz Thielen und Roland Koch.

Auch Funktionäre und Mitarbeiter des 1. FC Köln waren unsere Gäste: Stefan Müller-Römer (Vorstand, Besuch 21.5.19), Werner Wolf, Dr. Jürgen Sieger, Eckhard Sauren (designierter Vorstand, aktuell 2x Beirat, 1x Ex-Aufsichtsrat), Wolfgang Bosbach (FC-Beirat), Engelbert Fassbender, Walther Boecker (Mitgliederrat), Michael Tuchscherer (Ex-Mitgliederrat), Tobias Kaufmann (Mediendirektor), Konstantin Neven Dumont (Ex-Verwaltungsrat), Stefan Müller-Römer (Mitgliederrats-Vorsitzender, Besuch 9.10.18).

 

Dazu waren mit Stephan Schell (WH96), Axel Goldmann (der vierte Offizielle), Daniel Gäbler, Guido Kluth (Bewerber Mitgliederrat) auch spezielle FC-Fans bei uns in der Diskussion mittendrin statt nur dabei.  Nicht zuletzt durften wir äußerst interessante Vertreter der Medien empfangen: Wolf-Dieter Poschmann (Ex-ZDF Sportchef), Thomas Wagner (RTL), Markus Höhner (Sport1), Thomas Reinscheid (effzeh.com), Alexander Haubrichs (Express), Marco Wiefel (Sky Sport News HD), Lars Werner (KSTA).

 

Willkommen beim Stammtisch-Debütantenball

 

Bei den zuvor fett gedruckten Namen handelt es sich übrigens um Premierengäste, die zum ersten Mal bei unseren Gesprächen dabei waren. Es ist nicht einfach, wenn man seit 2009 mittlerweile 194 Ausgaben produziert hat, immer noch eine gewisse Anzahl an neuen Namen präsentieren zu können. Mit diesmal 13 „frischen Gesichtern“ bei unseren neun Talks der letzten Spielzeit können wir jedoch sehr zufrieden sein. Die Mischung zwischen erfahrenen und gern gesehenen Talkgästen sowie neu dazu gekommenen Protagonisten stimmte.

 

Wichtig war und ist natürlich die inhaltliche Relevanz der einzelnen Talk-Ausgaben. Hallt so eine Gesprächsrunde auch wirklich nach? Bleibt etwas hängen? Unser mehrfacher Talkgast, der erfahrene TV-Journalist Christian Sprenger hatte uns einst folgende Referenz erteilt: “Wenn nicht nur am Stammtisch selbst gesprochen wird, sondern über das, was am Stammtisch gesprochen wird auch, … dann sagt das doch alles.” Dies aufnehmend können wir auf so einige Thematiken verweisen, die bei uns in der Diskussion waren und anschließend in der FC-Welt – medial oder unter den Fans – inhaltlich weiter vertieft wurden.

Illustre Runde, die auch nachhaltig für Gesprächsstoff sorgte ...
Illustre Runde, die auch nachhaltig für Gesprächsstoff sorgte ...

 

Themen gesetzt, die über den Talk hinaus gingen

 

Speziell die Talkrunde am Vorabend der richtungsweisenden Mitgliederversammlung 2018 nahm sicher einigen Einfluss, denn es wurde u.a. mit Stefan Müller-Römer diskutiert, dessen Wiederwahl in den Mitgliederrat nach diversen, äußerst kritischen Medienberichten keineswegs sicher war. Übrigens war es diese Talkrunde, die die meisten Fans an den Monitoren oder sonstigen Endgeräten erreichte. Doch auch die Gespräche mit Dieter Prestin und Harald Konopka rund um den Umgang mit Ex-Spielern verursachte – in dieser Form sicher nicht gewollt – einen gewissen Wirbel, weil der FC so manchen Vorwurf seiner Ex-Stars nicht auf sich sitzen lassen wollte und sich zu Gegendarstellungen aufgerufen fühlte. Aber auch der Auftritt von Politiker Wolfgang Bosbach, gemeinsam mit dem mittlerweile im Vorstand befindlichen Stefan Müller-Römer, sorgte für Aufsehen. Bosbach begründete u.a. noch einmal seinen Verzicht auf eine Kampfkandidatur für das Präsidentenamt. In dieser Ausgabe bewies übrigens auch Ex-Profi Thomas Broich, das er sich rund um den Fußball herausragend auszudrücken weiß und nicht umsonst erhält der ehemalige FC-Spieler viel Zuspruch für seinen aktuellen Job als ARD-Experte bei der U21 Europameisterschaft. Nicht zuletzt hat natürlich der erste öffentliche Auftritt des Vorstandskandidatentrios Werner Wolf, Dr, Jürgen Sieger und Eckhard Sauren seit der Vorstellung durch den Mitgliederrat für viel Diskussionsstoff im Nachhinein gesorgt.

Nackte Zahlen und wie man sie lesen kann/sollte …

 

Auch die nackten Zahlen belegen, dass der Talk nichts an seiner Relevanz verloren hat. Summiert man die Live Videos auf Facebook mit den tags darauf erscheinenden, technisch verbesserten Aufzeichnungen für YouTube, so kommen wir im Schnitt auf nachweisbar über 7.500 Zuschauer, die sich den zwischen 60 und 90 Minuten langen Talk via Internet an allen verfügbaren Endgeräten anschauen. Insgesamt griffen bisher  67.554 User verbürgt auf die neun YouTube und Facebook Talkvideos der Saison zu (Tendenz steigend, die Videos werden ja weiter geklickt). Hierbei sei gesagt, wir zählen - insbesondere auf Facebook -  wirklich nur echte und reale Zugriffe auf die Videos, keine sogenannten „Erreichbarkeiten“. Es ist unseren Augen sinnvoller mit echten Zahlen zu operieren und daher verzichten wir auf die natürlich ebenso vorhandenen Zahlen der User, denen das Video zwar in der Facebook-Chronik angezeigt wird, die User aber nicht darauf zugegriffen haben.

 

Nimmt man es ganz genau, so könnte man die Bilanz sogar noch fast verdoppeln, denn unseren Einzeltalk „Am Tresen mit … Stephan Schell“ vom 28.11.2018 haben sich zusätzlich über 52.000 Zuschauer auf den beiden Plattformen - YouTube & Facebook - angeschaut. In der zuvor angesprochenen Statistik taucht er jedoch nicht auf. Doch auch wenn man dieses „Stammtisch-Ableger Format“ eigentlich mitzählen könnte, so genießt dieser Talk mit dem Sprecher der FC-Ultras aufgrund der sicher vereinsübergreifenden, bundesweit sehr speziellen Ultra-Thematik doch eher eine Sonderrolle und steht für sich. Dabei haben wir es dann auch belassen.

Über 28.300 Zuschauer auf YouTube, dazu noch einmal mehr als 23.700 auf Facebook. Der Sondertalk räumte ab

Um die Talks herum wurden übrigens noch 17 weitere Videos während der Saison auf der Facebook-Stammtischseite publiziert, zumeist Kommentare des Moderators zu FC-Themen, Talk-Ankündigungen, aber auch die Musikvideos des Duos PASCAL, welches unseren Talk im Brauhaus Stüsser so dermaßen bereicherte. Auch diese Videozugriffe liegen insgesamt bei über 30.000 Klicks und so kommen wir -  9 Stammtisch Videos plus 1x "Am Tresen mit" plus 17 Videos mit Kommentaren/Ankündigungen/PASCAL  -  auf eine Endsumme von fast 149.875 realen und nachweisbaren Zugriffen auf alle Videos rund um den FC-Stammtisch Talk. Die 150.000 sollte in den nächsten beiden Tagen locker erreicht sein …

 

Zahlen sind nicht alles

 

Nun ist ja allgemein bekannt, dass man mit Zahlen viel Schindluder treiben kann, daher soll das zuvor genannnte weder Prahlerei oder gar Selbstbesoffenheit ausdrücken. Warum auch? Diverse junge Damen, die auf YouTube durch Schminktipps glänzen oder die Rezos dieser Welt lachen sich eh halbtot über unsere Quoten. Es ist mir und denjenigen, die an den Gesprächsrunden mitwirken, im Endeffekt viel wichtiger, ein für die Fans relevantes, unterhaltsam-informierendes FC-Format anzubieten. Es soll einen inhaltlichen Mehrwert bieten und die Themen behandeln, die die Fans bewegen. Was nützt es also, irgendwie auf 1.000.000 Klicks oder mehr zu kommen, wenn ansonsten nichts haften bleibt? Die reine „Zahl“ wird also nie unser alleiniger Anspruch sein. Sie war es nie, denn auch in früheren Jahren konnten wir uns am Markt hauptsächlich durch unsere Qualität behaupten. Da war die Masse schlußendlich gar nicht so entscheidend, sondern es waren die Gesprächsinhalte, die in der FC-Szene weiter diskutiert wurden. Wir wollen das Ohr am Fan behalten und über die Sachen reden, die uns und den Anhängern wichtig sind.

Das alles bedeutet jedoch nicht, dass wir diese nun vorliegenden Zahlen nicht steigern wollen. Wie gesagt, zur Selbstzufriedenheit besteht kein Anlass, es ist durchaus noch jede Menge Luft nach oben und so nehmen wir die vorliegenden Zahlen als Startsignal, sich auf dieser Basis zu steigern. Schließlich wollen auch unsere werbetreibenden Partner „gesehen werden“.

 

Nein, nicht alles lief glatt … z.B. mit dem FC

 

Man könnte diesen Beitrag nun als die ultimative Selbstbeweihräucherung sehen, aber damit dieser Eindruck sofort widerlegt wird, werden hier auch einmal die Dinge aufgeführt, die noch nicht so optimal liefen.

 

Vorneweg das wichtigste, das Verhältnis zum „offiziellen 1. FC Köln“ sollte wieder besser werden. Nach einigen, auch kritischen Aussagen in diversen Talks wirkte der Verein eher reserviert, bis auf Niklas Hauptmann in der ersten Ausgabe trat kein weiterer Spieler in dieser Saison mehr bei uns auf. Weiterhin kam ein mehrfach zugesagter Talk mit dem damaligen Trainer Markus Anfang nie zustande und auch beim 10-jährigen Jubiläum im März blieb der Verein mit Teilnehmern aus der sportlichen Abteilung fern, aus Zeit- und Organisationsgründen, wie es hieß. Zwischenzeitlich war das Verhältnis recht belastet, als zum wiederholten Male eine angedeutete Teilnahme im quasi allerletzten Moment nicht zustande kam und ich dies - auch als Begründung für eine erneut verspätete Ankündigung - ggü. meinem Stammpublikum offenbaren musste.

Mit Niklas Hauptmann kam ein aktiver FC-Profi zu uns, das wollen wir ausbauen.
Mit Niklas Hauptmann kam ein aktiver FC-Profi zu uns, das wollen wir ausbauen.

Wir hätten also gerne den einen oder anderen Spieler, Trainer oder Geschäftsführer bei uns gesehen um - wie vor einigen Jahren noch üblich - im Dialog zu bleiben. Man hätte dort besser auf manche Kritikpunkte sofort eingehen, eventuell diese gar widerlegen können. Das wäre m.E. sogar sehr wichtig gewesen, gerade in dieser doch - trotz Aufstieg - schwierigen Saison. Nach einem wirklich guten Gespräch mit einem FC-Entscheidungsträger vor nicht allzu langer Zeit, bin ich zuversichtlich, dass sich dies in der neuen Saison wieder normalisieren und verbessern wird. Wir werden dabei aber unseren kritischen Ansatz sicher nicht verlassen, für den wir trotz oder gerade wegen unserer großen Vereinsliebe stehen. Wichtig ist, das die Fainess und die Konstruktivität im Dialog weiter bestehen bleibt.

 

Ankündigungen teils zu spät

 

Etwas selbstkritisch muss man bei den Ankündigungen zum Talk selbst sein, drei Gesprächsrunden konnten aus diversen Gründen erst recht spät und mit sehr wenig Vorlauf angekündigt werden. Dies hatte zur Folge dass es für manche interessierte Live-Zuschauer organisatorisch nicht mehr einzurichten war, den Talk zu besuchen, was sich ein wenig auf die Live-Zuschaueranzahl auswirkte. Wie gesagt, es sind Ausnahmen, diese haben aber verhindert, dass wir vor Ort insgesamt eine noch bessere Auslastung hatten. Durch viele ausgebuchte Runden im "Brauhaus Stüsser" kommen wir aber immer noch auf eine gute 75%tige Auslastung der Räumlichkeiten, eine noch bessere Quote war aber möglich.

 

Die Gründe für die verspäteten Ankündigungen lagen bei kurzfristigen Absagen, u.a. wie erwähnt durch den FC selbst, aber auch durch den einen oder anderen Einzelprotagonisten, dem beruflich etwas dazwischengekommen war.

Erfreulich, … durch eine Umstellung des Einladungsprozederes ist gerade in der Rückrunde die Hütte fast immer voll gewesen, teils bis auf den allerletzten Platz und es wurde gar die eine oder andere Warteliste angelegt. In der neuen Saison wird diese Systematik sicher noch wirkungvoller greifen, so das ich mir sicher bin, diese Auslastung noch einmal erheblich steigern zu können.

 

Das alte Lied, die Technik …

 

Dieses Thema wird uns wohl immer verfolgen, denn obwohl bereits einiges optimiert wurde, so gibt es immer mal wieder Anlass, die technischen Begleitumstände zu optimieren. Erfreulicherweise wird die Kritik aber etwas leiser und seltener und wenn überhaupt, betrifft sie eher die Facebook-Live Version und vor allem deren Ton. Wir versuchen weiter, dies in den Griff zu bekommen und erzielen dabei mittlerweile auch manche Verbesserungen. Dass diese langsam greifen, merkt man an den doch langsam weniger werdenden Klagen, welche aber wohl nie ganz aufhören werden. Das eine oder andere Mal aber liegt es aber … nicht böse sein, am jeweiligen Endgerät.

 

Die YouTube Lösung ist mittlerweile deutlich verbessert worden, es werden z.B. zwei, manchmal sogar drei Kameraperspektiven geboten, dazu haben wir die Ausleuchtung verbessert und schneiden seit Beginn der Saison den Ton direkt von den Mikros mit. Dieser wird in der YouTube Version dann unterlegt, das hat den Seh- und Hörkomfort erheblich gesteigert. Großen Anteil daran hat das Musikduo PASCAL, die sich nicht nur singend mit Herz & Seele voll und ganz in das Stammtisch-Projekt einbringen! Dafür ein großes Danke, welches auch den unverzichtbaren Kameraleuten Stephan Fett & Thomas Knoob gilt, ebenso dem genialen "Stüsser-Chef" Hans Peter "Pepe" Perz und seinem Team! Sie alle sind gemeint, wenn ich hier oftmals das Wort "Wir" benutze ...

 

Wir werden insgesamt weiter am Thema verbesserter Technik arbeiten.

Die Möglichmacher am Ton und an der Kamera und im "Brauhaus Stüsser"

Das Saisonfazit

 

Nun denn, man kann immer noch vieles verbessern, aber insgesamt darf unter der „FC-Stammtisch Talk“ Saison ein überwiegend positives Fazit gezogen werden. Wir haben, wie ich finde, ein interessantes Programm mit ebenso interessanten Menschen geboten und die Fans haben das Angebot angenommen. Man redet wieder über den Stammtisch, auch in den Medien … und die Gäste kommen gerne zu uns. Nicht nur die Talkgäste, sondern auch im Publikum sitzen Vertreter des Vereins, Leute aus diversen Gremien, den Fanclubs und manche Journalisten. Wir haben durch kontinuierliche Arbeit nach der "Auszeit" wieder eine nachweisbare Relevanz erwirkt und reden nicht nur über den FC, nein, … wir reden auch insgesamt wieder voll mit!

 

Letztlich sind wir durchaus wieder ein, für manche sogar DAS Sprachrohr der FC-liebenden, aber konstruktiv-kritischen Fans, zumeist aus der Internet-Community, aber eben nicht nur aus dieser. Und ja, es ist uns auch bewusst, das uns nicht alle mögen, aber dies gehört dazu, wenn man sich öffentlich präsentiert. Für diejenigen, die das Format gut finden wollen wir den Ausbau aber weiter forcieren, dafür haben wir in der zurückliegenden „Comeback-Saison“ eine wirklich gute Basis gelegt. Nicht mehr und nicht weniger …

 

Man kann es so sehen, das wir somit auch für aktuelle und kommende Partner wieder ein Stück interessanter geworden sind. Für die neue Saison werden bald Gespräche geführt und wir hoffen, weitere Unternehmen und Gönner zu finden, die durch ihre Unterstützung unser Format noch ein wenig besser machen könnten und mithelfen, es zu sichern. An dieser Stelle noch einmal der große Dank an alle bisherigen Partner und Crowdfunding-Unterstützer, die uns ein in der Summe sehr gutes Comeback-Jahr ermöglicht haben.

 

Wir freuen uns nun also auf die kommende Erstligasaison unseres 1. FC Köln!

 

Ralf Friedrichs,  25. Juni 2019